Hunde steht auf einem Vorsprung zu einer Straße und belltHunde steht auf einem Vorsprung zu einer Straße und bellt

Hundekörpersprache verstehen – das will dir dein Vierbeiner sagen
Und: Die 5 größten Körpersprache-Mythen aufgedeckt! 

Du kommst nach Hause und dein Hund begrüßt dich schwanzwedelnd und wild hüpfend. Für dich ist klar, was das bedeutet – er freut sich unglaublich, dich wiederzusehen! Ganz egal, wie lange (oder kurz) du weg warst. 

Leider sind nicht alle Signale so eindeutig. Oft ist nicht ganz klar, was unsere Vierbeiner uns mitteilen wollen. Klar ist aber: je besser du deinen Hund verstehst, desto leichter ist das Zusammenleben! 

Tipp: Wenn du verstehen willst, was dir dein Hund sagen will, dann solltest du auf seinen gesamten Körper achten. Nur wenn du Mimik, Körperhaltung, Schwanzhaltung etc. zusammen betrachtest, kannst du einschätzen, wie es deinem Hund gerade geht und was er von dir braucht. 

Hundesprache = Körpersprache

Hunde sind wahre Meister der Kommunikation und dabei sehr offen. Sie machen auch durch Geräusche wie Bellen, Winseln, Fiepen und Knurren auf sich aufmerksam. Durch ihre Körpersprache können wir meist jedoch am deutlichsten erkennen, was sie brauchen, wollen und fühlen. 

Fun Fact: Hunde und Menschen leben bereits seit tausenden Jahren zusammen. Unsere Hunde wissen genau, wie sie uns Menschen um die Pfote wickeln können. Sie haben einen speziellen Muskel, mit dem sie die Augenbrauen hochziehen und den süßen „Dackelblick“ aufsetzen können. 

Immer mit der Rute

Die Rute eines Hundes ist wie ein Stimmungsbarometer. Wenn dein Hund seinen Schwanz zwischen die Hinterbeine klemmt und einzieht, dann fühlt er sich vermutlich ängstlich und unsicher bzw. unterwürfig. Du solltest dir überlegen, warum das so ist und ihn eventuell aus der Situation holen oder beruhigen. 

Wenn dein Hund mit dem Schwanz wedelt, heißt das, dass er aufmerksam und bereit zum Handeln ist. Grundsätzlich zeigt dir dein Hund damit, dass er aufgeregt ist – das kann positiv oder negativ sein. 

Am Gesamteindruck erkennst du, wie das Wedeln zu verstehen ist. Ein schnelles und fröhliches Wedeln mit einem lockeren Schwanz deutet oft auf Freude und positive Aufregung hin. Wenn der Schwanz steif oder hoch gehalten wird und das Wedeln eher langsam ist, deutet das eher auf Unsicherheit oder sogar Aggression hin. Auch die Richtung spielt eine Rolle. Studien haben gezeigt, dass Hunde eher nach links wedeln, um negative Gefühle auszudrücken, und eher nach rechts, um positive zu vermitteln. 

  • Mythos: Alle Hunde, die mit dem Schwanz wedeln sind glücklich, freundlich und zugewandt ⚡ Das stimmt so nicht, es kommt immer auf den Gesamteindruck an!

Ohren auf Empfang

Hunde haben 17 verschiedene Muskeln, die jedes Ohr einzeln bewegen. Mit den Ohren nehmen Hunde aber nicht nur Töne wahr, sondern drücken auch ihre Emotionen aus. Anhand der Ohrstellung deines Vierbeiners kannst du erkennen, ob er interessiert, entspannt oder alarmiert ist. Sind die Ohren (d)eines Hundes gespitzt und nach vorne gerichtet, dann ist er neugierig und offen. Legt ein Hund die Ohren an, dann will er damit Unterwürfigkeit zeigen und die Situation beruhigen. 

  • Mythos: Hunde mit Schlappohren bewegen ihre Ohren nicht ⚡ Die Muskeln werden auch aktiv, die Bewegungen sind aber viel schwerer erkennbar!
Zwei Hunde stehen hinter einem Vorhang und schauen hervorZwei Hunde stehen hinter einem Vorhang und schauen hervor

Schau mir in die Augen

Der Blick eines Hundes verrät viel über seine Stimmung. Ein direkter, entspannter Blick kann auf Interesse oder Zuneigung hinweisen. Ein starrer oder fixierender Blick kann eher als Drohung oder Aggression interpretiert werden. Wendet der Hund den Blick ab, kann das auf Unsicherheit oder Unterwürfigkeit hindeuten.

  • Missverständnis: Blickkontakt bedeutet, dass ein Hund dominant ist ⚡ Ein Hund kann sich auch durch Blicke bei seinem Menschen rückversichern! 

Der Körper zeigt die Haltung

Durch die Körperhaltung lassen uns Hunde wissen, was sie aktuell fühlen und was sie gerade brauchen. Die „Play-Bow“, auch Vorkörpertiefhaltung, ist eine typische Geste, die Hunde zeigen, wenn sie spielen und ausgelassen sein wollen. Dabei senkt der Hund seinen Brustkorb tief zum Boden, während der Hinterkörper in die Höhe gestreckt wird. 

Wenn ein Hund sich auf den Rücken legt und seinen Bauch präsentiert, kann das heißen, dass der Hund gestreichelt werden möchte und sich wohl und entspannt fühlt. Andererseits kann es auch eine defensive Geste sein, um sich zu schützen oder Unterwürfigkeit zu zeigen. 

  • Mythos: eine geduckte Körperhaltung bedeutet automatisch, dass ein Hund Angst hat ⚡ Die geduckte Körperhaltung kann viele Gründe haben, es könnte ein natürliches Hüteverhalten sein oder auch Schmerzen ausdrücken. 

Gesichter voller Ausdruck 

Hunde haben eine erstaunliche Bandbreite an Gesichtsausdrücken, die oft subtil sind, aber viel aussagen können. Leicht zusammengekniffene Augen oder ein leicht geöffnetes Maul können Anzeichen von Entspannung sein. Stark zusammengekniffene Augen oder ein gefletschtes Gebiss weisen eher auf Unbehagen oder Aggression hin.

Hochgezogene Augenbrauen oder ein nach hinten gezogener Mundwinkel können Anzeichen von Traurigkeit oder Unwohlsein sein. 

  • Mythos: Hochgezogene Mundwinkel bedeuten, dass sich ein Hund freut und ‚lächelt‘ ⚡ Durch das Hochziehen der Mundwinkel können auch Stress und Unbehagen ausgedrückt werden.

Durch eine einfühlsame Beobachtung und Interpretation der Körpersprache deines Hundes kannst du eine tiefere Verbindung zu ihm aufbauen und eure Kommunikation verbessern. Viel Freude beim „Lesen“ deines Hundes wünscht WOW!