Ein Welpe liegt auf einem BuchEin Welpe liegt auf einem Buch

Geheimnis gelüftet: Hunde-Redewendungen

Ob im Büro, beim Spaziergang oder im Gespräch mit Freunden – wir reden ständig über Hunde. Und zwar nicht nur über die eigenen, sondern auch über „metaphorische“ Hunde. Sie haben nicht nur in unseren Herzen, sondern auch in unserer Sprache einen festen Platz.

Es gibt richtig viele Redewendungen, in denen Hunde die Hauptrolle spielen. Wahrscheinlich, weil die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund schon Tausende von Jahren dauert. Als Jagdgefährten, Wächter und Helfer – waren sie oft unverzichtbar, aber nicht immer hoch angesehen. Sie waren oft Symbol für Elend oder Gefahr. Aber der Ruf von Hunden hat sich über die Jahrhunderte gewandelt – und mit ihm die Bedeutung vieler Sprichwörter.

„Den Letzten beißen die Hunde“

Diese Redewendung klingt wie aus einem düsteren Mittelalterfilm – und kommt wahrscheinlich auch aus der Zeit. Damals durften nur Adelige mit Grundbesitz Jagdhunde halten. Bei der Jagd hetzten ganze Meuten von Hunden das Wild, und das Tier, das am langsamsten war, hatte kaum eine Chance: Es wurde schließlich von den Hunden gestellt – und gebissen.

Wer heute zu spät kommt, leer ausgeht oder im falschen Moment zögert, wird sprichwörtlich „von den Hunden gebissen“. Eine bildhafte, Erinnerung daran, dass Zögern manchmal Nachteile mit sich bringt.

„Auf den Hund gekommen“

Was heute oft liebevoll gemeint ist, hatte früher einen bitteren Beigeschmack. Wer „auf den Hund kam“, hatte finanziell oder gesundheitlich schwer zu kämpfen. Aber warum eigentlich?

Erklärungen gibt’s mehrere:

  • In alten Geldtruhen war auf dem Boden, als Zeichen des Wächters, ein Hund eingraviert oder aufgemalt. War das letzte Geld weg, ist man auf den Hund gekommen und Pleite.
  • Hundekarren waren ein sehr günstiges und wenig luxuriöses Transportmittel – wenn jemand auf den Hund gekommen war, konnte er sich wohl kein Pferd leisten.
  • In manchen Gegenden mussten Verurteilte auf dem Weg zur Hinrichtung einen Hund tragen – als Symbol für sozialen Abstieg und Schande.

Ein Hund bellt auf der StraßeEin Hund bellt auf der Straße

„Bellende Hunde beißen nicht“

Kennst du das auch? Der Nachbarshund macht einen riesigen Aufstand am Gartenzaun. Er bellt wie verrückt – aber kaum öffnet sich das Tor, flitzt er zurück und versteckt sich. Auf solche Szenen spielt die Redewendung an. Wer laut bellt oder droht, ist oft harmloser, als es scheint. Auch im Englischen gibt’s ein passendes Sprichwort: all bark and no bite.

Aber stimmt das wirklich? Jein. Hunde bellen aus ganz unterschiedlichen Gründen: zur Begrüßung, als Warnung oder aus Unsicherheit. Echte Aggression zeigt sich meist stiller – durch hohe Körperspannung, einen starren Blick oder gezieltes Drohen. Die Körpersprache verrät oft mehr über die Stimmung eines Hundes als sein Gebell. Verlass dich bitte trotzdem nicht auf das Sprichwort und begegne bellenden Hunden mit Respekt.

„Schlafende Hunde soll man nicht wecken“

Diese Redewendung gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert – und auch im Englischen kennt man sie: let sleeping dogs lie. Sie erinnert uns daran, dass es manchmal besser ist, Dinge (oder Hunde) einfach ruhen zu lassen. Sie sagt aus, dass man nicht an alten Wunden kratzen oder Konflikte wieder aufwärmen soll.

Manchmal ist das wirklich klüger, auch im Umgang mit echten Hunden. Wenn du einen schlafenden Hund weckst, musst du mit einer Reaktion rechnen. Und die fällt nicht immer freundlich aus.

„Da liegt der Hund begraben“

Wenn jemand sagt: „Da liegt der Hund begraben“, meint er meist: hier ist das eigentliche Problem. Oft geht es um ein verstecktes Detail, das lange übersehen wurde – aber sehr wichtig ist. Woher dieser eigenartige Ausdruck kommt, ist nicht ganz klar. Einer alten Legende nach wurden verborgene Schätze von schwarzen Hunden bewacht – sie galten als Wächter, manchmal sogar als Symbol des Teufels. Vielleicht wandelte sich die Bedeutung im Laufe der Zeit: Der „Hund“ steht für das, was im Verborgenen liegt.

Bonus Hunde-Redewendungen

Unsere Sprache ist voll mit Redewendungen rund um den Hund – und die wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten! Lies weiter und entdecke spannende Bedeutungen und überraschende Hintergründe:

„Bekannt wie ein bunter Hund“

Im 18. Jahrhundert waren „bunte Fellfarben“ bei Hunden sehr selten. Die meisten Hunde waren braun. Deswegen war der Widererkennungswert von Hunden in besonderen Farben oder mit auffälligen Fellzeichnungen sehr hoch. Heute meint es eher schillernde Persönlichkeiten, die jeder kennt.

Ein Hund heult wie ein SchlosshundEin Hund heult wie ein Schlosshund

„Vor die Hunde gehen“

Der Ursprung ist grausam: im Mittelter wurden die Leichen von Straftätern oftmals vor die Stadtmauern geworfen und nicht selten von streunenden Hunden gegessen. Deswegen sagt man heute noch, wenn jemand völlig abstürzt, dass er vor die Hunde gegangen ist.

Tipp: Moderne Hunde genießen lieber sorgfältig zusammengestellte Hundefuttermenüs.

„Heulen wie ein Schlosshund“

Diese Redewendung stammt aus einer Zeit, in der Hofhunde oft mit einer Kette an ihrer Hütte befestigt waren – festgemacht an einem Schloss. Die Freiheit unerreichbar, blieb ihnen oft nur eins: klagendes, lautes Heulen. Und genau dieses Bild steckt noch heute in dem Sprichwort.

So wichtig sind Hunde in unserer Sprache

Hunde haben nicht nur unser Leben, sondern auch unsere Sprache tief geprägt. Die vielen Redewendungen rund um unsere Vierbeiner zeigen, wie eng wir seit Jahrhunderten miteinander verbunden sind. Jede Redewendung erzählt von unserer gemeinsamen Geschichte und verrät etwas über die Rolle von Hunden im Wandel der Zeit. Zum Glück bedeutet „auf den Hund kommen“ heute etwas Positives und moderne Hunde werden mit Liebe überschüttet und mit köstlichem Futter verwöhnt!

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