Mit dem Hund zum Tierarzt 

Alle Hundebesitzer kommen früher oder später in die Situation mit ihrem Hund zum Tierarzt zu müssen. Um allen Beteiligten und vor allem deinem Vierbeiner den Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten, macht es Sinn sich schon im Vorhinein mit der Situation auseinanderzusetzen, sich zu informieren und gut zu planen. Für die Fellnasen, aber auch für Frauchen bzw. Herrchen soll der Tierarztbesuch schließlich so stressfrei wie möglich ablaufen. 

Wir haben in unserem Artikel typische Gründe für einen Tierarztbesuch mit dem Hund aufgelistet und beantworten die Frage wie oft ein Hund zum Tierarzt sollte. Du findest auch hilfreiche Tipps zur Verminderung von gesundheitlichen Risken für deinen Hund. 

In unserem Artikel beantworten wir die Fragen:

Warum mit dem Hund zum Tierarzt?

Wie oft muss (m)ein Hund zum Tierarzt?

Was passiert beim Tierarzt?

Wie bereite ich meinen Hund auf den Tierarztbesuch vor?

Braucht mein Hund zu Silvester Beruhigungsmittel?

Was ist vor dem Tierarztbesuch zu tun?

Wie hoch sind die Kosten für einen Tierarztbesuch mit meinem Hund?

Wie reduzierte ich die Notwendigkeit für Tierarztbesuche?

Warum mit dem Hund zum Tierarzt?

Es gibt viele mögliche Gründe, um mit dem Hund den Veterinärmediziner bzw. die Veterinärmedizinerin aufzusuchen. Wenn du unsicher bist, ob ein Besuch notwendig ist, ruf den Tierarzt bzw. die Tierärztin am besten an. Vorsicht ist in jedem Fall besser als Nachsicht! Hol dir den fachlichen Rat lieber einmal zu oft als einmal zu wenig ein. Die behandelnden Tierärzte haben in jedem Fall Verständnis für die Sorge um unsere Lieblinge und können im besten Fall einfach beruhigen.

Plötzliche Verhaltensänderungen deines Hundes können viele Ursachen haben –Stress, Veränderungen der Lebenssituation, oder Futterwechsel können das bedingen. Aber es kann auch daran liegen, dass dein Hund Schmerzen hat, oder krank ist. Sei aufmerksam, achte grundsätzlich darauf, wie sich dein Hund verhält und hol dir Unterstützung von deinem Tierarzt.

TIPP: Es kann auch helfen sich mit anderen Tierbestitzer*innen auszutauschen und Erfahrungsberichte einzuholen, mit der Zeit wirst du auch ein Gespür für dein Tier bekommen und Situationen besser einschätzen können.

Das sind die häufigsten Gründe für einen Tierarztbesuch mit dem Hund:

  • die jährliche Vorsorgeuntersuchung
  • die Immunisierung gegen allfällige Krankheitserreger vor dem Antritt einer Auslandsreise
  • um die Krallen schneiden zu lassen
  • um die Zähne reinigen zu lassen
  • Durchfall und Erbrechen
  • der Verdacht auf eine Vergiftung – durch Lebensmittel (hier findest du die 20 giftigsten Lebensmittel für Hunde), oder Giftköder (wir haben wichtige Tipps für den Umgang mit Giftködern gesammelt)
  • Hautprobleme – starker Juckreiz, starker Haarausfall, Entzündungen, Ausschläge
  • Störungen des Bewegungsapparates – z.B., wenn der Hund auf einmal hinkt, oder humpelt
  • starke Nervosität, oder Angstzustände – Hunde können vom Tierarzt Beruhigungsmittel bekommen
  • in Vorbereitung auf stressige Situationen wie z.B. Silvester, zur Gabe von Beruhigungsmitteln für den Hund
  • zur Abklärung von Verhaltensänderungen bzw. Auffälligkeiten – z.B. Aggressivität
  • Schmerzen bzw. die Abklärung von Ursachen und zur Schmerzbehandlung
  • bei allergischen Reaktionen – Verdauungsproblemen, Juckreiz, Nervosität

Wie oft muss (m)ein Hund zum Tierarzt?

Unsere Vierbeiner sind Individuen und wie oft mit dem Hund zum Tierarzt gegangen werden muss, hängt vor allem von seinem Alter und seinem Gesundheitszustand ab. Grundsätzlich gibt es je nach Lebensalter des Hundes unterschiedliche Empfehlungen für Tierarztbesuche.

Welpen (Hunde zwischen dem zweiten und zwölften Lebensmonat) sollten regelmäßig zum Tierarzt gebracht werden. Vor allem im ersten Lebensjahr brauchen junge Hunde eine engmaschige Betreuung durch den Tierarzt. Dabei werden Grundimmunisierungen gegen Krankheiten vorgenommen und der Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung von Hund und Tierarzt gelegt.

Adulte Hunde müssen weniger oft zum Tierarzt als Welpen, vor allem wenn es keinen konkreten Anlassfall (wie akute, oder chronische Erkrankungen) gibt. Mit beschwerdefreien erwachsenen Hunden (zwischen einem und zehn Lebensjahren) sollte mindestens einmal jährlich der Tierarzt besucht werden.

Bei Senioren (ab dem zehnten Lebensjahr), kann es Sinn machen halbjährliche Vorsorgetermine einzuhalten und regelmäßig ein Blutbild erstellen zu lassen, um eine engmaschigere Kontrolle des Gesundheitszustandes zu gewährleisten. 

Wie oft mit dem Hund zum Tierarzt?
mit Welpen: mehrmals jährlich
mit adulten Hunden: einmal jährlich
mit Senioren: zweimal jährlich

Was passiert beim Tierarzt?

Beim jährlichen Tierarztbesuch wird der Hund rundum untersucht. Die alljährlichen, routinemäßigen Check-ups dienen dazu, einen Überblick über den allgemeinen Gesundheitszustand deines Hundes zu gewinnen. Wie bei einer Gesundenuntersuchung beim Menschen werden Allgemeinzustand und Ernährungszustand überprüft.

Dazu wird der Tierarzt deinen Hund auch auf die Waage bitten, um sein Gewicht festzustellen. Leider ist Übergewicht einer der größten Risikofaktoren für die Gesundheit unserer Fellnasen und gesunde Ernährung ist das wichtigste Tool zur Minimierung negativer Auswirkungen.

Nase, Ohren und Zähne deines Hundes werden vom Tierarzt genau untersucht. Auf etwaige Probleme, wie eine vermehrte Zahnsteinbildung kann sofort, z.B. durch eine Zahnreinigung des Hundes durch den Tierarzt, reagiert werden. Wenn Entzündungen, oder Irritationen vorliegen, hat der Tierarzt auch gleich das richtige Mittel (z.B. Tropfen, oder Salben) für deinen Hund zur Hand.

Der Tierarzt wird deinen Hund auch abhören, den Herzrhythmus und die Atemgeräusche kontrollieren und den Bauch abtasten. Falls sich bei den Untersuchungen Auffälligkeiten ergeben, können zudem weitere Untersuchungen vorgenommen werden. In den meisten Tierarztpraxen sind Ultraschall- und Röntgengeräte vorhanden. Zur Diagnostik können auch Blutproben entnommen und Untersuchungen vorgenommen werden. Auch Kot- und Harnproben werden unter Umständen untersucht. Das passiert dann entweder direkt in der Tierarztpraxis, oder die Proben werden in ein externes Labor geschickt. In jedem Fall erklärt dir aber dann der Tierarzt deines Vertrauens die Ergebnisse deines Hundes.

Der jährliche Besuch ist auch der passende Zeitpunkt, um die allfälligen Impfungen auffrischen zu lassen. Tierärzte wissen, welche Impfungen dein Hund braucht und wann sie am besten verabreicht werden. Von der veterinärmedizinischen Universität Wien werden fünf „Core-Komponenten“ von Impfstoffen für Hunde gelistet, gegen diese sollten Hunde jedenfalls geimpft werden:

  • Parvovirose (Hundeseuche)
  • Staupe
  • Hepatitis Contagiosa Canis (ansteckende Leberentzündung)
  • Leptospirose
  • Tollwut

Ein wichtiger Aspekt des jährlichen Tierarztbesuches mit dem Hund ist eine Behandlung gegen Parasiten, diese lauern leider fast überall und können den Hund leider sowohl äußerlich als auch innerlich befallen. Hunde sollten regelmäßig gegen beide Gruppen von Parasiten – Ekto- und Endoparasiten – behandelt werden. Ektoparasiten sind Insekten, oder Spinnentiere wie z.B. Flöhe und Zecken, die sich vom Blut der Hunde ernähren und schlimmstenfalls gefährliche Krankheiten übertragen können. Endoparasiten befallen den Hund innerlich, dazu zählen z.B. Würmer, bei einem Befall wirkt der Hund lange Zeit gesund. Wenn jedoch keine regelmäßigen Wurmkuren des Hundes beim Tierarzt vorgenommen werden, können schwere gesundheitliche Schäden entstehen.  

Zur Behandlung von Parasiten gibt es eine breite Palette von Wirkstoffen, in verschiedenen Darreichungsformen. Je nachdem gegen welche Parasiten vorgegangen werden soll, bieten sich Tabletten, Spot-Ons oder auch Halsbänder an. Auch hier weiß der Tierarzt, was sich am besten für deinen Hund eignet. Gegen Ektoparasiten wie Flöhe und Zecken kann auch präventiv vorgegangen werden, es gibt Mittel die verhindern, dass die Tierchen deinen Hund befallen. Leider können Endoparasiten – vor allem Würmer – nur akut behandelt werden, eine Wurmkur wirkt nur ca. 24 Stunden und tötet alle vorhandenen Würmer ab. Theoretisch kann sich dein Hund bereits am nächsten Tag wieder infizieren, z.B. weil er an befallenem Kot schnuppert und Wurmeier aufnimmt.

Dennoch sollten Wurmkuren dem Hund nur vom Tierarzt bzw. in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden. Je nach Lebenssituation kann es notwendig sein, den adulten Hund häufiger als einmal pro Jahr entwurmen zu lassen. Sprich auch mit deinem Tierarzt ab, wenn du besondere gesundheitliche Anforderungen hast, oder kleine Kinder im gemeinsamen Haushalt leben. Auch wenn du deinen Hund jagdlich einsetzt, kann es angeraten sein das Intervall für Entwurmungen zu erhöhen.

Überblick – was passiert beim Tierarzt?

  • das Gewicht deines Hundes
  • Nase, Ohren und Zähne 
  • hört das Herz deines Hundes ab, tastet den Bauchraum ab
  • und verabreicht die nötigen Impfungen und eine Wurmkur 

Wie bereite ich einen Hund auf den Tierarztbesuch vor?

Viele Hunde sind gestresst, wenn sie zum Tierarzt müssen. Sie haben Angst und fühlen sich unwohl. Das scheint verständlich, da doch immer wieder unangenehme Untersuchungen und die Gabe von Impfungen anstehen, lässt sich jedoch deutlich reduzieren.

Am besten ist es bereits präventiv gegen den Stress vorzugehen und den Tierarztbesuch für deinen Hund positiv zu gestalten. Sofern dein Hund bereits als Welpe bei dir einzieht hast du viele Möglichkeiten ihm beizubringen, dass er beim Tierarzt in Sicherheit ist und keine Angst haben muss. Wenn Hunde früh negative Erfahrungen beim Tierarztbesuch sammeln, dann sind sie leicht gestresst. Am besten wirkst du dem mit viel Ruhe und Übung entgegen. 

Wie bereite ich einen Welpen auf den Tierarztbesuch vor?

  • suche dir eine Tierarztpraxis, in der du dich wohl und gut versorgt fühlst 
  • achte darauf ruhig zu bleiben, dein Hund spürt deine Emotionen und lässt sich dadurch leicht anstecken 
  • Übung macht den Meister – viele Tierarztpraxen bieten Kennenlern-Termine für Welpen an 

Es zahlt sich aus, auch zuhause die notwendigen Handgriffe für die Untersuchung zu üben und vor allem selbst ruhig zu bleiben, viele Tierarztpraxen bieten auch Kennenlernbesuche an, bei denen die Hunde sich langsam an die Umgebung gewöhnen und positive Verknüpfungen herstellen können. Wenn das nicht so gut gelingt, stellt sich die Frage: Wie beruhige ich meinen Hund?

  • laste deinen Hund körperlich und geistig vor dem Tierarztbesuch aus
  • schnüffeln, schlecken und kauen beruhigt deinen Hund – z.B. unsere unwiderstehliche WOW-Bio-Leberpastete
  • achte auf deine Stimmung, versuch ruhig zu bleiben und für deinen Hund der Fels in der Brandung zu sein

Checkliste vor dem Tierarztbesuch

  • Terminvereinbarung, um Wartezeiten und Stress zu reduzieren
  • ein Spaziergang zum Lösen vor dem Tierarztbesuch  
  • Planung des Transportes – an welches Verkehrsmittel ist der Hund gewöhnt, wo fühlt er sich am wohlsten
  • eventuell Gabe von Beruhigungsmitteln vor dem Tierarztbesuch mit dem Hund (in Absprache mit dem Tierarzt) 
  • EU-Heimtierausweis
  • Leine und Beißkorb
  • Leckerlis zur Ablenkung und Belohnung (unsere Superfood-Cubes eignen sich hierfür besonders gut)

Braucht mein Hund zu Silvester Beruhigungsmittel?

Kaum ein Hund findet den Jahreswechsel so erfreulich wie wir Menschen. Viele Hunde fühlen sich alljährlich beunruhigt wegen dem übermäßigen Lärm krachender und donnernder Feuerwerke.

Einige Hunde haben jedoch auch starke Angst, sie zittern, kauern sich in einer Ecke zusammen, oder laufen ruhelos und nervös herum, verweigern jegliche Futteraufnahme und leiden sichtlich. Sie hecheln vermehrt und finden nicht mehr zur Ruhe – doch genau das wünschen sich die meisten Besitzer*innen für ihren Hund: Beruhigung. Aber wie kann diese erreicht werden? (In unserem Artikel zur Silvester Vorbereitung erfährst du mehr darüber.)

  • schlecken, kauen, schnüffeln – Beruhigung und Ablenkung
  • viel Bewegung am Silvestertag – ein müder Hund wird eher entspannt bleiben
  • spezielle Thundershirts für Hunde

Zahlreiche Hundeschulen bieten Kurse zur Desensibilisierung an, doch meist rückt das Thema nach dem Silvesterabend wieder in weite Ferne und gelangt erst wieder ins Bewusstsein, wenn es für Training schon zu spät ist. Es kann sinnvoll sein, dem Hund in Absprache mit dem Tierarzt Beruhigungsmittel zu verabreichen. Auch hier gibt es ein breites Spektrum an Präparaten, von leichten homöopathischen Tropfen bishin zu stärkeren Beruhigungsmitteln. Besprich am besten mit deinem Tierarzt wie es deinem Hund zu Silvester üblicherweise geht, dann findet ihr gemeinsam eine gute Lösung. 

Wie hoch sind die Kosten für einen Tierarztbesuch mit meinem Hund?

Die Kosten variieren je nachdem welche Behandlungen bzw. Untersuchungen vorgenommen wurden. Ein typischer alljährlicher Check mit den nötigen Auffrischungen und Parasitenbekämpfung kostet, je nach Tierarzt, aktuell rund 100€. 

Wie reduziert man die Notwendigkeit für Tierarztbesuche?

Alle Hundebesitzer wünschen sich, dass ihre Lieblinge möglichst lange gesund und fit bleiben – es gibt verschiedene Faktoren, die sich erwiesenermaßen positiv auf die Gesundheit von Hunden auswirken. Was kannst du konkret tun, damit dein Hund gesund bleibt und Tierarztbesuche möglichst selten anstehen?

  • eine gesunde und ausgewogene Ernährung, passend zum Lebensabschnitt deines Vierbeiners, ist das A und O
    o    wir haben veterinärmedizinisch ausgewogene und nährstoffreiche Nahrung für Junioren, Adulte Hunde und Senioren
    o    Sorge mit unserem kalorienarmen Obst und Gemüsemix für den extra Vitaminkick
  • „Idealgewicht“ – dein Hund sollte möglichst kein Übergewicht haben, das lässt sich durch bedarfsgerechte Fütterung erreichen (probiere hier unseren Bedarfsrechner aus)
  • ausreichend Bewegung – je nach Hunderasse und Alter angepasst
  • genügend Erholung und Ruhephasen
  • regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Es ist wichtig auf die individuellen Bedürfnisse unserer Hunde einzugehen und diese ernst zu nehmen, nicht jeder Hund will und kann alles – das richtige Maß findest du, indem du aufmerksam bist und gut auf deinen Hund achtest.