Artgerecht, gesund und alltagstauglich: Katzenernährung leicht gemacht!

Während Katzen früher nur zur Mäusejagd gehalten wurden, sind sie heute meist geliebte Familienmitglieder, deren artgerechte Fütterung ihren Besitzern ein Herzensanliegen ist. Am Weg zu einer gesunden Katzenernährung tun sich dabei viele Fragen auf: Was fressen Katzen? Wieviel, wie oft und womit füttere ich meine Katze am besten? Wie kann ich eine artgerechte Fütterung in meinen Alltag einbauen? Hintergrundwissen zum natürlichen Fressverhalten und dem Nährstoffbedarf von Katzen hilft dir dabei, von Anfang an die richtige Fütterung zu etablieren. Wir haben für dich die wichtigsten Eckpunkte zu einer artgerechten Katzenfütterung zusammengestellt.

Fleischfresser mit hohem Nährstoffbedarf: Grundlagen der Katzenernährung

In der freien Wildbahn fressen Katzen bzw. ihre wildlebenden Verwandten hauptsächlich kleine Wirbeltiere, wie etwa Mäuse. Diese versorgen sie mit Proteinen, Ballaststoffen und Nährstoffen. Diese Kost ist das Vorbild für die richtige Fütterung aller Stubentiger, die nicht mehr selbst auf Futterjagd gehen müssen. Das heißt: Die Grundlage einer artgerechten Katzenernährung ist Fleisch! 

Denn Gebiss und Verdauungstrakt der Katze sind auf die Verwertung von Fleisch ausgelegt. Aus Gemüse oder Kohlenhydraten können Katzen kaum Nährstoffe gewinnen. Ein Anteil von maximal 10 % Gemüse im Katzenfutter ist dennoch sinnvoll für eine funktionierende Verdauung. Es liefert Ballaststoffe und Vitamine, die die Katze sonst aus dem Mageninhalt der Beutetiere bezieht.

Fleisch versorgt Katzen mit hochwertigem Eiweiß und Fetten
Katzen haben einen besonders hohen Eiweißbedarf. Da Katzen pflanzliches Eiweiß nur sehr schlecht aufnehmen können, sind sie auf eine Versorgung mit tierischem Eiweiß angewiesen. Nur die Fütterung von echtem, hochwertigem Fleisch stellt sicher, dass deine Katze ausreichend mit essenziellen Aminosäuren versorgt wird. Aminosäuren sind kleine Eiweißbausteine, aus denen der Körper z.B. Muskeln bilden kann. „Essenzielle Aminosäuren” meinen jede davon, die der Körper der Katze nicht selbst herstellen kann, die aber dennoch überlebenswichtig sind. Essenzielle Aminosäuren für Katzen sind unter anderem Taurin, Arginin, Histidin oder Lysin. Diese und mehr sind in jedem hochwertigen Katzenfutter enthalten. Sie kommen aus dem darin verwendeten Fleisch, das deshalb den größten Anteil – mindestens zwei Drittel - des Futters ausmachen sollte. Taurin ist nicht hitzebeständig und muss dem Futter daher zugesetzt werden. Deshalb gilt dem Tauringehalt des Katzenfutters besonders großes Augenmerk.

Nassfutter, Trockenfutter oder hausgemacht? So wählst du das passende Futter. 
Für die Ernährung deiner Katze stehen dir drei Futterarten zur Auswahl: Trockenfutter, Nassfutter oder selbstgemachtes Frischfutter (bekannt z.B. als BARF = biologisch artgerechte Rohfütterung). Jedes Futter bringt Vor- und Nachteile mit sich. Welches Futter du wählst, hängt außerdem von den Vorlieben deiner Katze und deinen täglichen Fütterungsroutinen ab. 

Gut für deine Katze und im Alltag gut umsetzbar ist eine Mischfütterung, in der alle drei Futterarten eine Rolle spielen. Bevor du dich für deinen Weg der Fütterung entscheidest, ist es ratsam, die einzelnen Futterarten und ihre Vor- und Nachteile im Detail anzusehen:

Vor- und Nachteile von Nassfutter für Katzen
Nassfutter kommt der natürlichen Katzennahrung besonders nahe. Die meisten Katzen fressen es aufgrund des intensiveren Geschmacks und der Konsistenz gerne, es trägt außerdem zur Flüssigkeitsversorgung bei. 

Vorteile

  • hoher Flüssigkeitsanteil
  • sättigt gut
  • bei vielen Katzen beliebter als Trockenfutter

Nachteile

  • der Kauapparat wird kaum beansprucht - geringer Zahnabrieb
  • wird es nicht gleich gefressen, wird es schnell(er) schlecht
  • verursacht mehr Verpackungsmüll

Vor- und Nachteile von Trockenfutter für Katzen
Trockenfutter ist praktisch, vor allem, wenn du dem natürlichen Fressverhalten entsprechend mehrmals pro Tag füttern möchtest. Da Katze aber dazu neigen, zu wenig zu trinken, muss du bei der Gabe von Trockenfutter auf eine ausreichende Wasserzufuhr achten. Außerdem hat Trockenfutter oft eine hohe Kalorien- und Nährstoffdichte. Sollte deine Katze zu Übergewicht neigen, kann das problematisch sein. 

Vorteile

  • einfache Anwendung
  • lange Haltbarkeit
  • weniger Müll
  • hoher Zahnabrieb
  • stärkt den Kauapparat

Nachteile

  • hoher Kaloriengehalt (problematisch bei Übergewicht)
  • entzieht dem Körper Flüssigkeit – Gefahr von Harnwegs- und Nierenerkrankungen
  • bei zu wenig Flüssigkeitsaufnahme

Vor- und Nachteile von selbstgemachtem Futter für Katzen
Bei selbstgemachtem Futter ist viel Wissen gefragt: Denn du musst selbst darauf achten, die Zutaten so zusammenzustellen, dass deine Katze alle wichtigen Nährstoffe erhält. Besonders aufwändig, wenn auch am natürlichsten, ist die Rohfütterung. Denn dabei musst du nicht nur die Zusammensetzung im Auge haben, sondern auch für besonders hygienische Bedingungen sorgen, um die unbemerkte Ausbreitung von Keimen zu verhindern. Wenn du dich dafür entscheidest, das Futter selbst zuzubereiten, suche dir von Anfang an Expertenrat, um Mangelerscheinungen oder Erkrankungen bei deiner Katze vorzubeugen. Sorgfältig und richtig gemacht ist selbstgemachtes Futter sehr artgerecht!

Vorteile

  • bei richtiger Umsetzung sehr artgerecht
  • wird von Katzen gut angenommen

Nachteile

  • zeitaufwändig
  • oft kostspielig
  • vergleichsweise hohes Erkrankungsrisiko (bei mangelnder Hygiene)
  • braucht viel Fachwissen

Futterprägung: Warum ist meine Katze wählerisch?
Die ersten Futtererfahrungen eines Kitten im ersten halben Jahr seines Lebens prägen das Fressverhalten und die Vorlieben für das ganze Katzenleben. Geschmäcker und Konsistenzen, die Katzen nicht als junge Tiere kennengelernt haben, werden sie im späteren Leben nicht (gerne) fressen. Daher sollten bereits Kitten an unterschiedliches Futter gewöhnt werden. 

Wichtig ist auch, die Katze nicht wählerisch zu „machen“, indem sie z.B. frisches Fleisch bekommt, wenn sie ihr eigentliches Futter lange genug verschmäht. Natürlich solltest du den Vorlieben deiner Katze bei der Futterwahl entgegenkommen. Das Futter aber laufend zu wechseln, wenn dein Stubentiger gerade keine Lust darauf hat, macht ihn immer wählerischer und das Füttern damit langfristig zum Problem. Wichtig zu wissen ist, dass Katzen kein „altes Futter“ mögen. Bei Nassfutter oder Fleisch beginnt der Verwesungsprozess, sobald sie aus der Verpackung genommen werden. Steht das Futter lange, hält es deine Katze für Aas und rührt es deshalb nicht mehr an. 

Hochwertiges Futter erkennen: Darauf kommt es an!
Die Auswahl an Katzenfutter ist nahezu unendlich. Das richtige, hochwertige Katzenfutter für eine gesunde Katzenernährung zu finden, ist daher nicht einfach. Es gibt aber einige Kriterien, an denen du dich bei der Futterwahl orientieren kannst:

Qualitätskriterien für hochwertiges Katzenfutter:

  • Fleisch- bzw. Fischanteil von 65% und mehr
  • geringer Anteil an Kohlenhydraten, am besten getreidefrei
  • maximal 10% pflanzliche Anteile
  • umfassende und verständliche Zutatenliste
  • keine „tierischen und pflanzliche Nebenerzeugnisse” enthalten: Dahinter können sich diverse Schlacht- und Gemüse-/Getreideabfälle ohne Nährstoffe verbergen
  • kein oder nur ein sehr geringer Anteil an Geschmacksverstärkern
  • enthält essenzielle Aminosäuren, vor allem Taurin
  • kein Zuckerzusatz

Fazit: Katzenernährung ist kein Entweder-Oder
Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der einzelnen Futterarten, die Vorlieben deiner Katze und deine täglichen Fütterungsroutinen zu kennen. Eine Mischfütterung ist oft eine gute Wahl für eine gesunde, artgerechte und alltagstaugliche Katzenernährung. In jedem Fall ist hochwertiges, fleischbasiertes Katzenfutter, das deine Katze gut verträgt, wichtig für ein langes und gesundes Katzenleben.

Wieviel und wie oft? Futtermenge und Häufigkeit der Futtergaben

Nicht nur die Wahl des richtigen Futters hat Auswirkungen auf die Gesundheit deiner Katze. Es gilt auch, deinen Stubentiger mit der passenden Futtermenge zu versorgen. Ebenso ist die Verteilung des Futters über den Tag ein Thema, das viele Katzenbesitzer beschäftigt.

Artgerechte Fütterung am Vorbild der Natur: Viele kleine Portionen als optimale Fütterungsstrategie
Hauskatzen sind ihren wilden Vorfahrten genetisch noch sehr nahe. In freier Wildbahn gehen diese alle 2-4 Stunden auf die Jagd und nehmen rund 10-12 Mäuse täglich zu sich, um ihren Energiebedarf zu decken. An diesem Fressverhalten orientiert sich die optimale Fütterungsstrategie für unsere Stubentiger. 

Im Idealfall fütterst du deiner Katze deshalb alle paar Stunden eine kleine Portion. Um gleichzeitig für Bewegung zu sorgen, die ohne Mäusejagd wegfällt, kannst du manche Fütterungen mit Spieleinheiten verbinden. Je nachdem, wie du die Fütterung in deinen Alltag integrieren kannst, sind 5-6 Mahlzeiten für deine Katze ideal. Ist das nicht möglich, kannst du einige Stunden mit frei verfügbarem Trockenfutter im Napf überbrücken. Achte aber darauf, deiner Katze am Tag nicht mehr Futter zur Verfügung zu stellen als die vom Hersteller empfohlene Gesamtmenge. Denn viele Katzen neigen heute aufgrund von Bewegungsmangel und Kastration zu ungesundem Übergewicht. 

Katzenfuttermenge richtig bestimmen 
Wenn du dich fragst, wieviel Trockenfutter und Nassfutter deine Katze am Tag benötigt, beachte in erster Linie die Fütterungsempfehlungen des Herstellers. Denn die optimale Futtermenge von Katzen hängt vom dem Energie- und Nährstoffgehalt des Futters ab. Auf der Verpackung jedes guten Katzenfutters findest du eine Tabelle, aus der du die empfohlene Futtermenge für deine Katze ablesen kannst. Kombinierst du beide Futterarten, musst du von jedem Futter entsprechend weniger verwenden, um die nötige Futtermenge bei deiner Katze nicht zu überschreiten.

Um das Futter genau auf den Bedarf deiner Katze abzustimmen, spielen Alter, Gewicht und Bewegungspensum eine Rolle. Freigänger brauchen oft mehr Futter als Wohnungskatzen, weil sie sich mehr bewegen – außer sie versorgen sich selbst zusätzlich gelegentlich mit Mäusen. Kastrierte Katzen neigen hingegen zu Übergewicht, weil ihr Energiebedarf sinkt. All das solltest du bei der Futtermenge im Blick haben. 

Artgerechte Katzenernährung auf einen Blick

  • Grundlage einer gesunden und artgerechten Katzenernährung ist Fleisch. 
  • Trocken- und Nassfutter sowie selbstgemachtes Futter haben unterschiedliche Vorteile. Sie können abhängig von deinen Fütterungsroutinen und den Vorlieben deiner Katze kombiniert werden.
  • Bei Fertigfutter ist es wichtig, hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil und ohne ungesunde Zusatzstoffe zu kaufen. 
  • Bei selbstgemachtem (Roh-)Futter musst du auf gute Hygiene und eine bedarfsdeckende Zusammensetzung achten.
  • Die benötigte Futtermenge deiner Katze hängt vom gewählten Futter, aber auch von Alter, Gewicht und Bewegungspensum deiner Katze ab.