Übergewicht bei Katzen

Eine übergewichtige Katze liegt auf dem BodenEine übergewichtige Katze liegt auf dem Boden

Übergewicht bei Katzen ist leider weit verbreitet: in Europa bringt fast jede zweite Hauskatze mehr auf die Waage, als ihr guttut. Zu viele Kilos sind für Katzen aber kein kosmetisches Problem, sondern ein handfestes Gesundheitsrisiko.

Auch wenn deine Samtpfote einfach gern Leckerlis nascht oder lieber von der Fensterbank aus Vögel beobachtet, als sich zu bewegen, können die zusätzlichen Kilos auf Dauer zum ernsthaften Problem werden.

Aber du kannst deiner Katze helfen, ihr Wohlfühlgewicht zu erreichen und damit fit, beweglich und gesund zu bleiben. In diesem Artikel erfährst du, ab wann eine Katze übergewichtig ist, ob deine Katze betroffen ist und welche 5 Ursachen am häufigsten zu Übergewicht führen. Wir verraten dir praktische Tipps, wie du deine Katze sanft beim Abnehmen unterstützt und du kannst sogar den Körperfettanteil und BMI deiner Samtpfote berechnen.

Ab wann ist eine Katze übergewichtig?

Nicht jede Katze hat das gleiche Idealgewicht: Rasse, Alter, Geschlecht und Körperbau beeinflussen stark, ob (d)eine Katze als übergewichtig gilt.

Eine Maine Coon kann bis zu 10kg auf die Waage bringen, ohne zu dick zu sein. Während 10kg bei einer durchschnittlichen Hauskatze (die zwischen 3 – 5 kg wiegen sollte) katastrophal wären. Frag am besten beim Check-Up oder Impftermin beim Tierarzt nach.

Gewicht allein reicht nicht aus, um zu beurteilen, ob deine Katze zu dick ist. Manche Katzen wirken bei gleichem Gewicht völlig unterschiedlich, auch Fellstruktur und Länge spielen eine Rolle. Deshalb sind das Abtasten und die Sichtkontrolle von oben so wichtig:

  • Normalgewicht: Taille erkennbar, Rippen leicht zu ertasten
  • Übergewichtig: Taille kaum oder gar nicht sichtbar, Bauch hängt tiefer, Rippen unter einer Fettschicht kaum ertastbar

Hat meine Katze Übergewicht?

Wenn du das liest, fragst du dich bestimmt, ob deine Katze Übergewicht hat und wie du das herausfinden kannst. Natürlich kannst du deine Samtpfote einfach abwiegen. Das hilft dir aber nur bedingt, weil Körperbau und Größe nicht berücksichtigt werden.

Deswegen gibt es eine weitere Möglichkeit: den Feline Body Mass Index (FBMI). Mit dem kannst du den Körperfettanteil deiner Katze berechnen. Das geht so:

  1. Du misst den Brustumfang auf Höhe der 9. Rippe (Brustkorbumfang)
  2. Du misst die Unterschenkellänge vom Kniegelenk bis zum Fersenbein (Leg Index Measurement = LIM)

    Wenn du die Werte ermittelt hast, setze sie in diese Formel ein:

    Der ungefähre Körperfettanteil deiner Katze hilft dir zu bestimmen, ob ihr Gewicht passt.

Wenn du die Werte ermittelt hast, setze sie in diese Formel ein:

Der ungefähre Körperfettanteil deiner Katze hilft dir zu bestimmen, ob ihr Gewicht passt.

Eine Katze frisst aus einem FutternapfEine Katze frisst aus einem Futternapf
Körperfettanteil (%) von Katzen
10–30 Normalgewicht
über 30 Übergewicht
unter 10 Untergewicht

Der FBMI ist ein guter Richtwert, aber lass am besten deinen Tierarzt einschätzen, was das Idealgewicht deiner Katze ist.

WOW-Tipp: Du kannst auch eine Online-Rechner nutzen, um den FBMI zu berechnen.

5 Häufige Ursachen für Übergewicht bei Katzen

Übergewicht entsteht, wenn deine Katze über einen längeren Zeitraum mehr Energie aufnimmt, als sie verbrennt. Das kann verschiedene Gründe haben:

1. Zu viele Kalorien

Die Hauptursache für Mehrgewicht ist meist Überfütterung. Zu große Portionen, zu viele Leckerlis oder ein Napf der nie leer wird. Besonders Trockenfutter hat eine hohe Energiedichte und kann zu einem Kalorienüberschuss beitragen.

WOW-Tipp: Wenn du die tägliche Futtermenge mit einem Futterrechner berechnest und auch die Leckerlis zählst, dann bist du auf der sicheren Seite.

2. Bewegungsmangel

Je nach Temperament bewegen sich Wohnungskatzen meist deutlich weniger als Freigänger. Dadurch verlangsamt sich ihr Stoffwechsel und sie verbrennen deutlich weniger Kalorien.

WOW-Tipp: Motiviere deine Katze täglich zum Spielen und probiere Beschäftigungsideen aus. Falls du besonders abenteuerlustig bist, kannst du auch mit deiner Katze spazieren gehen. Das hält deine Samtpfote körperlich und geistig fit.

3. Kastration

Wenn du deine Katze kastrieren oder Sterilisieren lässt, ändert sich der Hormonhaushalt und damit auch der Grundumsatz. Der Energiebedarf sinkt deutlich, obwohl der Appetit gleichbleibt.

WOW-Tipp: Setze am besten auf ein zucker- und getreidefreies Katzenfutter, das enthält weniger Kalorien und sättigt besser.

4. Alter

Jede Lebensphase deiner Katze bringt andere Ernährungsbedürfnisse mit sich. Kitten brauchen besonders viele Nährstoffe und Energie, um gesund zu wachsen. Erwachsene Katzen profitieren von ausgewogenen, proteinreichen Mahlzeiten, die Energie für den Alltag liefern.

Mit zunehmendem Alter werden Katzen meist gemütlicher. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich. Deswegen brauchen Senior-Samtpfoten weniger Kalorien und angepasste Rezepturen, um fit zu bleiben.

WOW-Tipp: Wähle ein Katzenfutter, das perfekt auf Alter und Bedürfnisse deiner Katze abgestimmt ist. So versorgst du sie optimal und beugst Übergewicht vor.

5. Medizinische Ursachen

Auch Krankheiten wie Morbus Cushing oder hormonelle Störungen können zu Gewichtszunahme führen. Wenn deine Katze zunimmt, ohne dass sie mehr Futter bekommt oder sich weniger bewegt, solltest du mit ihr zum Tierarzt.

WOW-Tipp: Lass deine Samtpfote einmal im Jahr vom Tierarzt durchchecken (und gleich impfen), dann kannst du auch das Gewicht kontrollieren lassen.

Eine Katze liegt in einem Katzenbett Eine Katze liegt in einem Katzenbett

Wieso nimmt meine Katze zu, wenn sie nicht viel isst?

Manchmal scheint es, als würde eine Samtpfote kaum fressen und trotzdem zunehmen. Ursachen können sein:

  • Futter mit hoher Energiedichte (besonders Trockenfutter)
  • Versteckte Kalorien (in Lebensmitteln wie Käse)
  • Weniger Bewegung (wenn sich die Katze auf einmal weniger bewegt, solltest du die Futtermenge reduzieren)

WOW-Tipp: Sprich dich mit allen ab, die deine Katze versorgen und kontrolliere was und wie viel deine Katze frisst. Achte auch beim Katzenfutter auf die Zutatenliste und setze auf zucker- und getreidefreie Rezepturen.

Ist Übergewicht für meine Katze gefährlich?

Leider ist Übergewicht bei Katzen wirklich schädlich, es kann die Lebenserwartung um bis zu zwei Jahre verkürzen und ihre Lebensqualität stark einschränken.

Katzen die übergewichtig sind, leiden oft unter gesundheitlichen Problemen:

  • Arthrose und Gelenkprobleme (mehr Gewicht belastet die Gelenke)
  • Diabetes mellitus (eine Behandlung mit Insulin kann nötig sein)
  • Fettlebersyndrom (sehr gefährlich bei zu schneller Gewichtsabnahme)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Mehrgewicht belastet den Kreislauf)
  • Harnwegserkrankungen (Nierenprobleme)
  • Hautproblemen

Auch wenn deine Katze operiert werden muss, kann es ein Problem sein, wenn sie zu viel wiegt und eine dicke Fettschicht hat. Dann braucht sie mehr Narkosemittel und die Genesung kann schwieriger sein.

Übergewicht bei Katzen muss nicht sein

Eine fitte Katze springt höher, spielt mehr, putzt sich gründlicher und genießt ihren Alltag mehr. Mit gesundem Katzenfutter (in der richtigen Menge), viel Bewegung und einem wachsamen Blick, kannst du deiner Katze helfen, ihr Idealgewicht zu halten.

Wenn du unsicher bist, ob deine Katze zu viel auf den Rippen hat, lass dich von deinem Tierarzt beraten. Dann kann sie bald wieder ihre Superkräfte ausleben.

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